Tradition meets Passion

„Der/die internationale Gäst:in erwartet sich im Park Hyatt ein gesamtheitliches und persönliches Luxuserlebnis, das er/sie mit Wien in Verbindung bringen kann!“

Text
CLAUDIO HONSAL

Der Neue: Bastian Baumann ist passionierter Touristiker
und neuer General Manager im Park Hyatt Vienna.

Die Gastro-Gene hat Bastian Baumann sozusagen in die Wiege gelegt bekommen, besuchte er doch die gleiche Hotel- und Tourismusfachschule
wie sein Vater in Bad Gleichenberg. Tourismus und Hotellerie waren stets seine Traumberufe. Nach dem Tourismus-Kolleg und Stationen in verschiedenen 5*-Luxushotels in Dubai und Doha, in Wien im Hotel Imperial, in Bristol und in Frankfurt und Singapur dockte Baumann 2018
erstmals bei der Hyatt Hotels Corporation an und gehörte zum Preopening-Team des Andaz Munich am Schwabinger Tor, bevor er 2022 zum
General Manager im Andaz Dubai The Palm avancierte. Seit 2025 ist der Steirer nun neuer General Manager des Park Hyatt Vienna.
Nach mehreren Jahren im Ausland und zwei Jahren im Andaz Dubai The Palm – ist das nun für Sie so etwas wie ein „Nachhausekommen“?
Irgendwie schon. Ich habe ja meine touristische Karriere an der Tourismusschule Bad Gleichenberg begonnen und bin dann anschließend gleich ins Ausland gegangen und habe insgesamt fast 15 Jahre dort verbracht. Ich weiß jetzt sehr gut, was der/die internationale Gäst:in haben möchte und was wir hier im Park Hyatt in Wien genau diesem/dieser Gäst:in nun bieten müssen. Das kann man besonders gut, wenn man schon ein bisschen von der Welt gesehen hat.
Wenn man die Luxus-Hotellerie in Regionen wie Dubai oder Singapur mit Wien/Österreich vergleicht, wo sehen Sie die größten Unterschiede?
Das liegt weniger an den Hotels, sondern mehr an der Stadt. Wien ist eine internationale Metropole in Europa, die nicht so hektisch ist. Dubai ist im
Gegensatz eine Stadt, die nie schläft. Dort ist man genau darauf konditioniert. Der materielle Luxus steht im Vordergrund: das tollste Restaurant, der höchste Aussichtsturm oder die größte Shopping-Mall. In Wien will man Kultur, Kunst und die traditionelle Interpretation eines 5-SterneService haben.

Was ist für Sie das Besondere am Park Hyatt Vienna?
Was es für mich ausmacht, ist nicht nur das schöne, altehrwürdige Gebäude oder die Gründerzeitlüster von Lobmeyr, sondern auch jene
Menschen, die es zum Leben erwecken. Menschen mit einer Beständigkeit und einer Qualität, die mit jeder Pore dieses Hotel leben. Das ist
wohl der gravierendste Unterschied zu Dubai und genau das macht auch den Unterschied zwischen einem 5-Sterne- und einem Luxushotel aus

Einer der Lieblingsplätze des General Managers im Park Hyatt: The Bank Brasserie & Bar

Seit der Eröffnung vor elf Jahren wurde das Park Hyatt Vienna von Generalmanagerinnen geführt. Wird das Hotel unter der ersten Führung eines Mannes nun maskuliner?
Ich sehe meine Rolle nicht in geschlechterspezifischen Kategorien. Meine beiden Vorgängerinnen haben das Haus dahin entwickelt, wo es heute steht, und ich bin stolz und dankbar, nun weiter darauf aufzubauen. Was zählt, sind der Stil der Führung, das Teamgefühl und die Vision für das Haus. Die Inspiration hierfür schöpfe ich aus meiner internationalen Erfahrung und ich freue mich auf alles, was wir hier als Team noch gemeinsam schaffen werden.
Haben Sie Pläne, im oder am Park Hyatt Wien etwas zu verändern?
Pläne habe ich immer viele, aber zunächst bin ich meinen Vorgängerinnen sehr dankbar, dass sie dieses Hotel nicht nur zu einem internationalen Luxushotel, sondern auch zu einem Begegnungsort in Wien für die Wiener:innen, aber auch für internationale Gäst:innen gemacht haben.
Das ist nicht so leicht bei einem neuen Hotel. Meine Vision ist es, darauf aufzubauen und zu überlegen, wie das Park Hyatt, wie Wien den/die
Gäst:in der Zukunft abholen kann. Welche Erlebnisse kann man ihm/ihr bieten? Die Gäst:innen werden jünger, bereister und stellen andere Anforderungen. Auch ein altehrwürdiges Luxushotel muss sich da anpassen können. Welche Amenities will der/die Gäst:in? Ist es weiterhin ein

Theater- oder Opernbesuch oder will er/sie mehr erleben, zum Beispiel einen Tagesausflug in die Wachau mit Weindegustation? Unvergessliche
Erlebnisse anbieten, das könnte so eine vorstellbare Vision sein.
Haben Sie schon einen persönlichen Lieblingsplatz im Hotel gefunden?
Mehrere sogar. Da ich sehr gerne gut esse, liebe ich es, in The Bank Brasserie & Bar zu sitzen und die Menschen zu beobachten, das hat mir gefehlt. Ich gehe auch gerne durchs Hotel, bleibe auf der Prunkstiege stehen und lasse einfach die Deckenfresken, die Gemälde, all diese Kunst und Kultur, die wir hier haben, auf mich wirken. Diese spürbare Tradition, in der man die Seele baumeln lassen kann und die einen auch inspirieren kann, das macht mich glücklich und stolz, dieses Haus leiten zu dürfen.
Das globale Hyatt-Motto lautet: „We care for people so they can be their best!“ – Was verstehen Sie darunter?
Ein Motto, das simpel klingt, aber ein hochkomplexes Thema ist. People sind ja nicht nur unsere Gäst:innen, sondern auch unsere
Mitarbeiter:innen, unsere Lieferant:innen, unsere Kund:innen, also jeder Mensch, der hier zu uns hereinkommt und mit denen man Kontakt hat. Jede:r gerecht zu werden, heißt, auf die Bedürfnisse eine:r jeden Einzelnen einzugehen und ein Umfeld zu schaffen, in dem jede:r täglich sein/ihr Bestes erreichen kann. Das versuche ich, tagtäglich vorzuleben und auch aktiv weiterzugeben. Unsere positive Unternehmenskultur
schafft hierfür den perfekten Rahmen!
Was macht für Sie ein 5*-Luxushotel aus? Was muss es unbedingt haben?
Ich denke, dass sich der/die internationale Luxusgäst:in, der/die Wien bereist, ein gesamtheitliches Erlebnis erwartet, das er/sie mit Wien verbinden kann. Er oder sie möchte in guter Lage residieren, möchte gut schlafen, gut essen und die Hotspots der Stadt erleben. Für mich geht es in einem Luxushotel nicht um Äußerlichkeiten. Es sind der personalisierte Service und die persönliche Fürsorge, mit denen jede:r Gäst:in gleichermaßen betreut wird. Das schafft eine besondere Atmosphäre, die die Gäst:innen schätzen.
Verbringen Sie Ihre privaten Urlaube auch in 5*-Luxushotels?
Ich reise sehr viel und hin und wieder – vor allem bei Städtetrips – natürlich auch gerne in Luxushotels. Was mich da sehr interessiert, ist: Wie funktioniert ein Hotel am anderen Ende der Welt? Welche Inspirationen kann ich da mitnehmen? Da packt mich auch im Urlaub die Leidenschaft für meine Branche. Ich bin aber auch sehr gerne privat auf einem ländlichen Bauernhof oder irgendwo in den Weinbergen, um mich zu entspannen.
Wollten Sie immer schon in die Gastro/Hotellerie gehen?
Ich habe in Bad Gleichenberg in der Steiermark die Hotelfachschule absolviert, an der auch schon mein Vater war. Vielleicht bin ich ja etwas genetisch vorbelastet. Hotellerie, Gastronomie und Tourismus haben mich immer schon fasziniert. Das Arbeiten und Kommunizieren mit Menschen, beruflich und auch privat. Warum also nicht die Passion zur Berufung machen und Gastgeber werden? Dass ich einmal Hoteldirektor sein werde, stand damals natürlich noch nicht zur Debatte – so hat sich das eben alles glücklich gefügt. Es ist letztendlich ein Herzensjob geworden.
Danke für das Gespräch.