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JÖRG BERTRAM
Das Park Hyatt Zürich mit seinen bodentiefen Panoramafenstern in allen Zimmern und Suiten befindet sich nur wenige Fußminuten vom Zürichsee entfernt.
Raus aus dem Hotel und runter an den See. Oder vielleicht doch lieber rüber auf die exklusive Bahnhofstraße? Wofür man sich als Gäst:in im Park
Hyatt Zürich auch entscheidet, mehr als ein paar Fußminuten ist man nie unterwegs, um die Sightseeing-Highlights und Shopping-Hotspots der
City zu erreichen. Aber auch wer zum Businessmachen kommt, hat es nicht weit, befindet sich das Haus mit der ikonischen, kubusartig angeordneten Glasfassade doch mitten im Zürcher Banken- und Bürozentrum. Beste Voraussetzungen also für einen Aufenthalt in jener Stadt, die ihren Bewohner:innen und Gäst:innen die große, weite Welt im Kleinformat verspricht. Doch zunächst einmal geht es ins Parkhaus, was vielleicht verwundern mag, schließlich gilt Zürich als Metropole, die sich bequem zu Fuß oder mit dem „Velo“, wie die Schweizer:innen ihre Drahtesel nennen, erkunden lässt. Die Rede ist aber auch nicht von irgendeinem Parkhaus, sondern vom „Parkhuus“, dem Gourmetrestaurant des Park Hyatt Zürich. Seinen Namen hat es von der alten Stadtgarage, die sich bis 2004 genau dort befand, wo heute mit allen Sinnen genossen wird – angefangen beim Frühstück über den bei Hotelgäst:innen wie Züricher:innen ebenso beliebten Lunch bis hin zu den feinen Degustationsmenüs, die Chefkoch Timotej Muzila allabendlich zelebriert. Die Küche des gebürtigen Slowaken, der über Stationen in Griechenland und Italien in die Schweiz kam, ist bekannt für ihre reichen Aromen und ihren gelungenen
Links: Kunstvoll: Über 90 Werke der Klassischen Moderne sowie der
Gegenwartskunst prägen das Ambiente vom Park Hyatt Zürich.
Rechts: Die Onyx-Bar vom Park Hyatt Zürich ist ein bei Gäst:innen und Einheimischen gleichermaßen beliebter Treffpunkt.
Lieblingsplatz im Zürcher Sommer: die Onyx-Terrasse.
Mix aus regional und cosmopolitan. „Kalbskopfsbäggli“ mit Preiselbeere, Püree und Trüffel kommen hier ebenso auf die stilvoll gedeckten Tische wie eine Erbsen-Miso-Crème mit Jakobsmuscheln, Zuckerschote und Minze. Und dann wären da noch die Desserts: so köstlich und kreativ wie beispielsweise Muzilas süßer Traum aus Ziegenmilch, Milchschokolade und Orangenblätterteig! Womit wir auch schon bei Zürichs Liebe für das „Dolce Vita“ wären. Die Stadt ist nämlich nicht nur für ihre Schokolade berühmt, sondern verfügt auch über eine enorme Anzahl an erstklassigen Patisserien und Confiserien. Wer sich selbst davon überzeugen möchte – und nach dem Festmahl im Parkhuus noch ein wenig Platz hat –, sollte nur wenige Fußminuten vom Park Hyatt entfernt einen Stopp in der Confiserie Sprüngli einlegen. 1859 am Paradeplatz eröffnet, werden hier bis heute die legendären Luxemburgerlis sowie feinste Pralinen und Torten angeboten. Unser Tipp: unbedingt die täglich frisch hergestellten „Truffe
Links: Anlegen mit Blick aufs Grossmünster: Privatboote mitten in der Stadt sind in Zürich ein häufiger Anblick.
Rechts: Die Zürcher Bahnhofstraße gehört zu den exklusivsten Shoppingmeilen der Welt
du Jour“ mit Frischrahm-Ganache, Rhabarbergelee-Kern und stolzen 29 mm Durchmesser probieren! So gestärkt (und verwöhnt) geht es danach einmal quer über den Paradeplatz auf die Bahnhofstraße, von der James Joyce, erklärter Zürich-Fan und wohl bekanntester Flaneur der Stadt, einst behauptete, dass man vom Asphalt „eine ausgeschüttete Minestra ohne Löffel wieder aufessen“ könne, so sauber sei dieser. Ob’s stimmt? Schwer zu sagen, denn wer schaut schon freiwillig zu Boden, wenn auf Augenhöhe in den Schaufenstern der Nobel-Boutiquen edle Preziosen funkeln und die Designer:innen bereits heute die It-Pieces von morgen präsentieren? Wer noch weiter auf den Spuren von James Joyce wandeln will – und dabei auch das ehemalige Wohnhaus und das Stammcafé des Nobelpreisträgers entdecken möchte –, tut dies am besten im Rahmen einer geführten Tour, die von der James Joyce Foundation organisiert wird (Anmeldungen über die Website www.jamesjoycefoundation.ch). Wer sich stattdessen nach kühlem Nass und einem coolen Ambiente sehnt, ist am Ufer von Limmat, Sihl und Zürichsee bestens aufgehoben. Schließlich gibt es keine andere Weltstadt, die „so nah ans Wasser gebaut hat“ wie Zürich. Immer wieder ein amüsantes Spektakel: die gut gelaunten Zürcher:innen, die sich nach Feierabend mit einem „Fahrbier“ in der einen Hand und dem wasserdicht verpackten Aktenkoffer in
Vorhang auf: Zürichs Opernhaus wurde
1891 eröffnet und bietet Platz für 1.200 Kulturinteressierte.
Links: Hoch hinaus: Der Uetliberg gilt als ebenso beliebtes wie aussichtsreiches Naherholungsziel.
Rechts: Summertime and the living is easy – wenn man es, so wie die Zürcher, mitten in der Stadt am Wasser verbringen darf …
der anderen auf der Limmat heimwärts treiben lassen. Ebenso skurril: die Angewohnheit vieler Innenstadtbewohner:innn, morgens im Bademantel hinunter zum Zürichsee zu spazieren und ein paar Runden im klaren Wasser zu drehen. Wer es ihnen nachmachen möchte: Vom Park Hyatt bis zum Ufer, wo das Concierge-Team des Hotels übrigens auch private Yogastunden organisiert, sind es gerade einmal 250 m … Und dann wären da noch die „Badis“, öffentliche Strandbäder am Fluss oder See, die meist bis spätabends geöffnet haben und zum Schwimmen, Schlemmen und Sonnenbaden mitten in der City einladen. Als sommerfrisches Open-Air-Erlebnis gilt aber auch ein Ausflug auf den 871 m hohen Uetliberg, der mit dem gleichnamigen „Bähnli“ bequem erreichbar ist. Oben angekommen, genießt man einen spektakulären 360°-Panoramablick über die gesamte Stadt und den See bis zu den Alpen. Fast noch ein Geheimtipp ist ein Besuch im Spätherbst oder frühen Winter, wenn über Zürich dichter Hochnebel liegt und man von oben auf sonnenbeschienene Berggipfel schaut, die aus einem riesigen Daunenduvet herauszuragen scheinen. Bis es so weit ist, gilt es aber noch, den Zürcher Sommer in vollen Zügen zu genießen, z. B. bei einem Picknick im Park vom Museum Rietberg, das wegen seiner außereuropäischen Kunstschätze ebenso beliebt ist wie wegen seiner im Museumscafé erhältlichen Picknickkörbe (unbedingt drei Tage vorher über die Website www.rietberg.ch vorbestellen!). Oder
man flaniert stattdessen durch die malerische Altstadt mit ihren vielen Kirchen, Zunfthäusern und lauschigen Plätzen. Zu den „Must-sees“ vor Ort gehört das Grossmünster mit den beiden die „Skyline“ der Stadt prägenden Türmen sowie Kirchen- und Chorfenstern, die von den Künstlern Sigmar Polke und Augusto Giacometti gestaltet wurden. Apropos Augusto Giacometti: Unweit vom Grossmünster gestaltete der Italiener aus dem berühmten Künstler-Clan auch das Entrée der innerstädtischen Regionalwache. Seitdem gilt die Polizeistation mit der bunten „Bluemlihalle“ als die schönste der Welt. Auf der rechten Seite vom Limmat verläuft parallel zum gleichnamigen Quai der Altstadtteil Niederdorf – von den Zürcher:innen liebevoll „Dörfli“ genannt. Nomen ist hier Omen, präsentiert sich das autofreie Gassengewirr mit seinen vielen Ateliers, Handwerksbetrieben und Gasthäusern doch tatsächlich wie ein Dorf mitten in der Stadt. Über die Rathausbrücke wieder zurück am anderen Flussufer geht es durch die malerische Augustinergasse mit ihren prachtvollen Patrizierhäusern. Auffällig sind hier nicht nur die farbenfroh gestrichenen Fassaden, sondern auch die markanten Erker. Sie sollten damals nicht nur für mehr Licht in den Innenräumen sorgen, sondern auch unbeobachtete Blicke auf die Straße ermöglichen. Sehen (und vor allem auch gesehen werden) lautet hingegen das Motto in den zahllosen Theatern, Musiksälen und Jazzclubs, die in Zürich ein hohes gesellschaftliches Ansehen genießen und über deren aktuelle Inszenierungen und Konzerte tatsächlich „im ganze Züri“ gesprochen wird. Wer mitreden will, besucht vielleicht eine Vorstellung in Zürichs renommiertem Opernhaus, das mit 1.200 Sitzplätzen nur unwesentlich kleiner ist als die „Staatsoper Unter den Linden“ im fast zehnmal so großen Berlin. Womit auch wieder einmal der alte Spruch der Einheimischen bewiesen wäre: „Züri isch nöd gross, aber es passiert trotzdem alles do.“